Kleindenkmäler - Mahnmal an die in der NS-Zeit ermordeten Roma und Sinti

Mahnmal beim Betreubaren Wohnen

In der Zukunft ist die Vergangenheit latent!

Unter diesem Titel hat die Marktgemeinde Buchkirchen am Samstag, 26.04.2014, in einer sehr familiären Feier ein Mahnmal zu Ehren der Sinti-Familie Blach eröffnet und eingeweiht.

Von den vielen Familienangehörigen der Familie Blach wurden 2 Kinder - Rosina, geb. 1936 und das Baby Ludwig, geb. 1941 - in Buchkirchen geboren. Die beiden Kinder wurden Anfang 1941 ins Lager Weyer verschleppt und noch im gleichen Jahr im Konzentrationslager Lodz ermordet.

Durch das Mahnmal sollen all jene in Erinnerung bleiben, die in Buchkirchen heimatberechtigt waren und unter dem Nationalsozialismus verschleppt und ermordet wurden.

Mit der Planung einer würdigen Gedenkstätte wurde erstmals gemeinsam mit dem Verein Ketani im März 2010 begonnen. Nach verschiedenen Vorschlägen erhielt nach einem Künstlerwettbewerb der Entwurf von Herrn Prof. Wolfgang Kirchmayr aus Scharten den Zuschlag.

Die Beschreibung bzw. die Gedanken von Prof. Kirchmayr finden Sie im Anhang.

Der Bau des Mahnmals erfolgte durch die Buchkirchner Firma Haberfellner. Der harmonische Standort befindet sich im Zentrum unter einer Eiche und mit Steinen umgeben. Die Nachkommen der Familie Blach hielten diesen als sehr passend und stimmig gewählt.

LR Max Hiegelsberger spannte in seiner beeindruckenden Rede zur Einweihung des Mahnmals in Buchkirchen den Bogen vom Jahr 1914, jenem Jahr in dem der 1.Weltkrieg begann und Europa grundlegend veränderte, hin zur Vernichtung rassistisch unwerten Lebens während der dunklen NS-Zeit bis zum Friedensprojekt EU und den heutigen Brennpunkten in Europa und betonte, dass Toleranz und Respekt notwendige Voraussetzungen auf allen Seiten für ein friedliches Miteinander sind.

Prof. Rudolf Sarközi als Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma meinte, „dass es nie zu spät sein kann eine Gedenkstätte zu errichten und dankte der Gemeinde Buchkirchen im Namen der Familie Blach, die hier einmal gewohnt haben. Es ist nicht selbstverständlich in der heutigen Zeit Menschen wie Roma und Sinti in Ehren zu halten.“


In der Zukunft ist die Vergangenheit latent!

Ein DENK MAL entsteht -

ein MAHN MAL soll mahnen an die Vergangenheit,

soll auch uns mahnen für die Zukunft.

Dieser Aufgabe eine Form, d.h. Gestalt zu geben,

versuchte ich einige symbolische Bestände aufzubauen:

Die 6 seitlichen Streben stellen die 6 Kriegsjahre dar.

Das Gefangen sein, das Eingekerkert sein stellt das Gitter dar.

Zugleich aber auch das „Durch den Rost fallen“ in mehrfacher Sicht,

das Nicht-Anerkennen oder das Wegspülen,

aus dem Auge – aus dem Sinn, oder das Verbrennen des Übels!


Ein ALTAR – an dem wir zu bestimmten Zeiten AN DENKEN können,

an einer Zukunft, die uns wirklich Frieden gibt.

DENK MAL nach –

EINEN PLATZ, WO WIR STANDPUNKTE ZU STANDORTE BILDEN;

EINEN PLATZ, WO WIR MENSCHEN DEM MENSCHEN BEGEGNEN!

(Gedanken zum Mahnmal von Herrn Prof. Wolfgang Kirchmayr)





Kontakt

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AdresseBäckergasse 1
4611 Buchkirchen

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